Tamedia pfeift Nein-Komitee zurück
Mit gewohnt spitzer Feder hat sich der Karikaturist des «Tages-Anzeigers», Felix Schaad, mehrmals des geplanten Fussballstadions angenommen. Einmal zeigte er die Präsidenten des FCZ und von GC auf dem neuen Hardturm in der Pose von Kate Winslet und Leonardo Di Caprio auf der «Titanic». Ein andermal gab er dem Neubau den Namen «Steuerzahler-Stadion», weil es doch nach dem grössten Geldgeber benannt werden sollte. Diese Karikatur war Wasser auf die Mühlen jener Kräfte, die gegen das Projekt mobil machen. «Wir fanden es einfach eine super Karikatur, die die Sache auf den Punkt bringt», sagt der GLP-Gemeinderat Gian von Planta, der das Gegnerkomitee anführt. Und weil sie so gut passte, zeigten sie die Zeichnung prominent auf ihrer Internet-Homepage, allerdings ohne Quellenangabe. Einen Ausschnitt davon verwendeten sie als Logo (Bild). Gefragt haben sie weder den
Urheber noch dessen Arbeitgeber, geschweige denn etwas dafür bezahlt.
Am späten Freitagabend intervenierte eine Tamedia-Juristin bei Gian von Planta. «Die Nutzung der Karikatur war weder mit Felix Schaad noch mit dem <Tages-Anzeiger> abgesprochen», sagt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer. «Wir haben das Komitee deshalb aufgefordert, die Karikatur unverzüglich von ihrer Internetseite zu entfernen und jede weitere Nutzung zu unterlassen.» Bereits
am Samstag war sie verschwunden.
Laut Gian von Planta hat ein freiwilliger Helfer die Homepage erstellt, der kein Profi in solchen Dingen ist. Er bedauert den Vorfall, meint aber auch: «Der Schaden für die Tamedia wird sich wohl in Grenzen halten.» (rd.)