Um den Klimawandel in den Griff zu kriegen und die negativen Folgen zu beschränken, brauchen wir ein Umdenken bei der Nutzung von Energie. Diese ist für über 80 % der Treibhausgase verantwortlich. Der Rest entfällt auf die Landwirtschaft und die Abfallbehandlung. Mein Ziel ist es, Netto Null Treibhausgase im Energiebereich möglichst vor 2050 zu erreichen.
Dekarbonisierung. Die Dekarbonisierung ist Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele. Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas muss gestoppt werden. Das bedeutet, dass Verbrennungsmotoren im Verkehr durch Elektromotoren und fossile Heizungen durch Wärmepumpen oder Anschlüsse an erneuerbar beheizte Fernwärmenetze ersetzt werden müssen. Die Technologien, um den Verkehr und die Beheizung von Häusern frei von Treibhausgasen zu machen, bestehen und sind heute schon günstiger als fossile Alternativen.
Elektrifizierung. Keine Dekarbonisierung ohne Elektrifizierung. Dabei ist darauf zu achten, dass die Strominfrastruktur diese Aufgabe intelligent übernehmen kann und dass jeder Zeit genügend Strom vorhanden ist. Auf Verbrauchsseite müssen wir lernen, dass Strom effizient und vor allem dann genutzt wird, wenn es genügend von ihm gibt. Auf der Produktionsseite muss die Solarkraft nebst der Wasserkraft zur tragenden Säule ausgebaut werden. Das Stromangebot im Winter ist durch die Zusammenarbeit mit Europa – Stichwort Windkraft! – und dem Ausbau von Speicherseen zu verbessern. Wärme- und chemische Speicher sorgen zudem für die nötige Sicherheit im Winter.
Wir gewinnen. Das Schöne an der Energiewende ist, dass wir dabei nur gewinnen. Langfristig fahren wir damit günstiger, wir schaffen Wertschöpfung im eigenen Land und mit ihr Arbeitsplätze. Wir werden unabhängig von Ländern, die nicht mit unseren westlichen, demokratischen Standards mithalten wollen und wir verbessern nicht nur das Klima, sondern auch die Luft; beides ist gut für unsere Gesundheit und die Langlebigkeit unserer Infrastrukturen!
Seit 22 Jahren und meinem Maschinenbaustudium an der ETH Zürich arbeite ich im Energiebereich. Zuerst bei der ABB Alstom im Grosskraftwerksbau, dann beim Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches, wo ich unter anderem für das Einführungsprogramm von Brennstoffzellenheizungen und den Aufbau des Bereichs Fernwärme verantwortlich war. Zuletzt arbeitete ich 8 Jahre bei der SWL Energie AG und war für die Strom-, Fernwärme-, Gas-, Wasser- und Telekommunikationsnetze zuständig. 2021 konnten wir den Smart-Meter-Rollout für alle Medien abschliessen und letztes Jahr starteten wir mit dem Bau eines Anergienetzes.