«Mehr Mut zu wirkungsvollen Massnahmen» wünschen sich die Grünliberalen vom Badener Stadtrat für das Energieleitbild 2026. Doch in diesem wird das Thema Ernährung nicht thematisiert – obwohl Fleischkonsum ein grosser Klimakiller ist.
In Italien hat die Oppositionspartei Forza Italia diese Woche einen Gesetzesvorschlag eingereicht, wonach Eltern, die ein Kind vegan ernähren, sogar Gefängnis droht. Die GLP Baden und Ennetbaden geht in die entgegengesetzte Richtung: «Fleischkonsum ist einer der grössten Klimakiller, noch vor dem globalen Strassen- und Luftverkehr», schreibt die GLP und hat gleich einen Vorschlag: «Die Stadt Baden soll hier Aufklärungsarbeit leisten und zum Beispiel für die Idee von fleischfreien Montagen werben.»
Anlass dazu gab die öffentliche Mitwirkung am neuen Energieleitbild 2026 der Stadt Baden. Die Grünliberalen kritisieren, dass das Thema Ernährung darin nicht einmal thematisiert werde.
Die GLP begrüsst zwar die Ziele des Energieleitbildes. Doch mit Sorgen nimmt die Partei die «heute viel zu hohen Pro-Kopf-Emissionen von Treibhausgasen» zur Kenntnis. «Der Bericht zeigt auf, dass die Emissionen in den vergangenen zehn Jahren trotz Energieleitbild sogar zugenommen haben», erklärt Gian von Planta. Die erhobenen Daten würden zeigen, dass das Energieleitbild bisher keine wesentlichen Verbesserungen gebracht habe. «Darum fordern wir griffigere Massnahmen, um das notwendige Ziel der Verminderung der Treibhausgasemissionen zu erreichen», erklärt die Partei. Sie hofft nun, dass der Stadtrat in der revidierten Form mehr Mut zeige.
Der Energierichtplan soll laut GLP allgemein verbindlich werden. Ölheizungen seien innert 15 Jahren durch alternative Energieträger zu ersetzen. Die Mobilität mit Elektroautos soll man durch Lade-Parkplätze fördern. Bei der Mobilität sieht die GLP grossen Handlungsbedarf. «Hier verlangen wir von der Stadt mehr Engagement für den öffentlichen, den Fuss- und Veloverkehr.» Seit 1993 gibt es in Baden ein Energieleitbild. Es wurde 2006 überarbeitet. Mit dem Zwischenbericht von 2012 genehmigte der Einwohnerrat einen Rahmenkredit von 1,5 Mio. Franken.