Die AKB liefert dem Kanton 60 Mio. ab. Wieso dies nicht nur gut ist.
Die Aargauischen Kantonalbank (AKB) liefert 2018 60 Millionen Franken in die Staatskasse ab. Dies ist ein schöner Beitrag an das Budget des Kantons Aargau. Doch bleibt ein schaler Nachgeschmack, wenn wir sehen, wie viel Geld die AKB an den Staat abliefert. Dieses Geld kommt nicht von irgendwo her, sondern von den Kundinnen und Kunden der Bank, welche für ihre Bankprodukte mehr zahlen, als sie wirklich kosten. Nun kann man sagen, dass das Gewinnstreben in einer Marktwirtschaft ganz normal ist. Und das stimmt auch. Aber ist es normal, dass der Staat überhaupt eine Bank betreibt? Ist es normal, dass wir eine Bank betreiben, um unsere Staatsfinanzen aufzubessern? Wenn wir schon eine Bank betreiben, müsste die dann nicht zu Selbstkosten arbeiten, zum Wohl der Bevölkerung? Gerne wird das Argument der Staatsgarantie angeführt und dass eine Staatsbank wichtig für KMU ist. Beides hat aber heute keine wichtige Rolle mehr zu spielen. Heute hat jeder bei seiner Bank einen nationalen Einlagenschutz für Bareinlagen bis 100’000 Franken und für 99 Prozent der Aargauer Bevölkerung reicht dies. Und für KMU haben wir heute genügend alternative Banken, das ist nicht mehr wie vor 100 Jahren.
Wir müssen auch daran denken, dass die AKB, also unsere Bank, eine Konkurrentin anderer lokaler Banken – der Raiffeisenbank oder der Hypothekarbank Lenzburg – ist und wir diesen privaten Banken mit unserer Bank die Kunden wegnehmen. Ich weiss nicht, ob das wirklich unsere Aufgabe ist. Ebenfalls sollten wir daran denken, dass so eine Bank nicht ohne Risiken ist. Eine Digitalisierungsstrategie kann schon mal viele Millionen Franken kosten und auch mal schiefgehen.
Oder was passiert mit den Kryptowährungen? Was bedeutet das für eine lokale Bank? Das wissen wir heute auch nicht. Soviel zum schalen Beigeschmack, wenn wir dankend unsere Staatskasse mit den Bankenmillionen aufbessern. Wenn wir nun aber schon eine Staatsbank betreiben, sollte diese auch eine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und dabei vorangehen. Wir lesen im Geschäftsbericht – und das ist schon mal sehr schön –, dass 42 Prozent der Beförderungen zum Kader Frauen sind. Das dürfte aber auch mal über 50 Prozent liegen. Und wenn wir dann die Bilder im Geschäftsbericht anschauen, dann sprechen diese leider noch eine ganz andere Sprache. Wir haben es vorher kurz gehört: Wir haben fünf Mitglieder der Geschäftsleitung. Wir haben da keine Frau. Wir haben neun Bankratsmitglieder, eine Frau. Das gibt 93 Prozent Männer. Und daran dürfen Sie gerne noch etwas arbeiten.
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