«Das geht zu weit»: Überwachungs-Vollmacht für Aargauer Polizei – AZ

Die Aargauer Regierung ermächtigt die Polizei in der Coronakrise zu einer umfassenden Überwachung, weil sich manche Leute nicht an das Distanzverbot des Bundesrates halten. Das stösst bei Aargauer Kantonspolitikern auf Kritik – nicht aber beim ehemaligen Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür.

Die Aargauer Regierung geht mit ihrer Überwachungs-Vollmacht für die Polizei weiter als andere Kantone. Das löst politische Kritik aus. Gian von Planta, Grossrat der GLP und Einwohnerrat in Baden, hält die Massnahme für überzogen. «Dass anonymisierte Handydaten ausgewertet werden sollen, damit kann ich leben. Wenn nun aber neue Kameras aufgestellt und Leute beobachtet werden können per Liveüberwachung, geht das definitiv zu weit.» Das Grundgefühl der Freiheit dürfe nicht unnötig eingeschränkt werden. Die Zahlen zu den Neuansteckungen liessen derzeit insbesondere im Aargau nicht darauf schliessen, dass die Situation ausser Kontrolle gerate.

Von Planta attestiert Überwachungskameras eine präventive Wirkung: «Wo sie aufgehängt sind, treffen sich wohl tatsächlich weniger Leute.» Das Grundproblem werde aber nicht bekämpft: Leute, die sich in Gruppen treffen wollten, liessen sich davon nicht abhalten und verabredeten sich anderswo. Das zeige sich in Baden: «In der Stadt gibt es zwar enorm viele Überwachungskameras. Ich zweifle aber daran, dass sie tatsächlich zu einer tieferen Quote an Vergehen führen.»

«Überwachungsstaat aus dem Krankenbett hochgefahren»

Kritik kommt auch vom FDP-Grossrat Stefan Huwyler: «Regierungsrat Hofmann und Polizeikommandant Leupold fahren aus dem Krankenbett den Überwachungsstaat im Kanton Aargau hoch. Bei allem Respekt, das geht nun doch zu weit», schreibt er auf Twitter. Auf Nachfrage der AZ sagt Huwyler: «Ich schätze Regierungsrat Urs Hofmann und Polizeikommandant Michael Leupold sehr, aber diese Verordnung schiesst über das Ziel hinaus und ist mit unserer freiheitlichen Grundordnung nicht vereinbar.» Man bekomme den Eindruck, hier werde die Situation ausgenützt, um eine sehr weitgehende Überwachung der Bevölkerung einzuführen, kritisiert der Freisinnige.

Zur Videoüberwachung an sich sagt Huwyler: «Wenn eine zusätzliche Überwachung an gewissen Orten nötig ist, wäre es sicher möglich, dass die Datenschutzbeauftragte darüber rasch entscheidet, dafür gibt es diese Stelle ja.» Ohnehin hält der FDP-Grossrat die Fernüberwachung aus mehreren Gründen für wenig sinnvoll: «Wenn keine Polizei vor Ort ist, kann auch niemand intervenieren. Die Identifikation von Leuten, die gegen die Regeln verstossen, ist nur mit Kameras schwierig. Es ist fragwürdig, neue Kameras aufzustellen, nur um einige Ordnungsbussen auszustellen.» Sinnvoller wäre es aus Huwylers Sicht, wenn die Polizei bekannte Hot Spots regelmässig kontrollieren, die Leute auf die Abstandsregeln hinweisen und – wo angezeigt – Bussen aussprechen würde.

FDP-Präsident und SP: Regierung soll Verordnung zurücknehmen

FDP-Aargau-Präsident Lukas Pfisterer kritisiert die neue Verordnung auf Twitter ebenfalls scharf. Mit der flächendeckenden Liveüberwachung per Videokamera im ganzen Kanton wegen Covid-19 werde der Datenschutz ausgeschaltet, findet Rechtsanwalt Pfisterer. Das möge gegen Gewalt und Kriminalität noch angehen, «aber gegen Corona?» Pfisterers klare Forderung an den Regierungsrat zur Überwachungs- Verordnung: «Zurücknehmen!»

Dasselbe verlangt die SP Aargau per Mitteilung: Die Ermächtigung der Polizei solle umgehend zurückgenommen werden. Die flächendeckende digitale Überwachung verhindere keine Ansteckung mit dem Coronavirus. Hotspots müssten durch Polizeipräsenz gelöst werden, zudem halte sich die Bevölkerung «in beeindruckendem Mass an die Regeln».

Fraktionspräsidentin Claudia Rohrer findet, der Regierungsrat sollte die Information verstärken, das Verständnis erhöhen und den Aargauerinnen und Aargauern vertrauen, statt auf Überwachung zu setzen. SP-Präsidentin Gabriela Suter lässt das Argument nicht gelten, die Personalknappheit bei der Polizei lasse nicht genug Corona- Kontrollen zu. «Das Problem der mangelnden Ressourcen darf nicht durch erhebliche Eingriffe in Grundrechte der Menschen korrigiert werden.»

Warum wurde die Sicherheitskommission nicht gefragt?

Kritik kommt auch von FDP-Grossrat Titus Meier. Er fordert, dass die Kommission für öffentliche Sicherheit, der er selbst angehört, die Überwachungs-Vollmacht behandelt. «Der Entscheid braucht eine breitere Unterstützung», schreibt er auf Twitter. Dasselbe hält Kommissionspräsident Herbert H. Scholl in einem Mail an den Regierungsrat fest: „Die notverordneten Eingriffe in die persönliche Freiheit sind erheblich.“ Auch bei der Anwendung von Notrecht seien das öffentliche Interesse und eine eingeschränkte Verhältnismässigkeit zu beachten. „Da hier ein Ermessensspielraum besteht, ist eine minimale politische Abstützung erforderlich“, betont Scholl.

Die Möglichkeit, ohne Bewilligung der Datenschutz-Beauftragten zusätzliche Kameras zu installieren und zu betreiben, ist aus Sicht von Scholl unverhältnismässig. Er stellt mehrere Fragen: „Weshalb wird auf die Bewilligung der Datenschutzbeauftragten verzichtet? Wie viele Anlagen werden installiert? Was geschieht mit diesen Aufnahmen? Was unternimmt anschliessend die Polizei? Wie geht sie auf die aufgenommenen Personen zu? Welche Massnahmen ordnet sie gegenüber diesen Personen an?

Andreas Glarner: «Die meisten Kameras sind schon bewilligt»

Daniel Hölzle, Präsident der Aargauer Grünen, kritisiert gegenüber Tele M1: «Der Regierungsrat schiesst mit dieser Massnahme am Ziel vorbei.» Bei Sonnenschein sei das Übertragungsrisiko für Corona geringer, deshalb wäre es besser, wenn sich die Leute draussen statt drinnen treffen würden.

CVP-Nationalrätin und -Kantonalpräsidentin Marianne Binder sagt, dass ein derart massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Bevölkerung notwendig geworden sei, gebe ihr zu denken. «Wichtig ist, dass die Aufnahmen wieder gelöscht und keinesfalls für andere Zwecke verwendet werden.»

Ganz anders sieht dies SVP-Kantonalpräsident Andreas Glarner, der bei Tele M1 sagt: «Die vorgestellten Massnahmen des Regierungsrats zur Überwachung des öffentlichen Raums sind verhältnismässig.» Die zusätzlichen Vollmachten der Polizei für die Überwachung seien der ausserordentlichen Lage angemessen. Glarner argumentiert, die meisten Videokameras im Aargau seien ohnehin bereits durch die Datenschutzbeauftragte bewilligt worden. Zudem müssten die Kameras, die zur Überwachung der Corona-Regeln eingesetzt würden, auch gekennzeichnet werden. «Deshalb bin ich für diese Massnahme», sagt Glarner.

Ehemaliger Datenschützer Thür findet Überwachung vertretbar

Weniger kritisch als die meisten Kantonspolitiker äussert sich Hanspeter Thür – der heutige Grünen-Stadtrat in Aarau ist ehemaliger eidgenössischer Datenschutzbeauftragter. «Aus meiner Sicht ist die Erweiterung der Überwachungsrechte für die Kantonspolizei mit dieser neuen Verordnung vertretbar», sagt Thür. Der Regierungsrat mache Gebrauch von seinem Notverordnungsrecht, das sei verfassungsmässig abgedeckt und damit rechtens.

«Das Ziel einer stärkeren Überwachung des öffentlichen Raums, um die bundesrätlich angeordneten Abstandsregeln während der Coronapandemie durchzusetzen, wäre sonst wohl nur mit einer kräftigen Aufstockung des Polizeikorps möglich», gibt Thür zu bedenken. Das sei kurzfristig kaum machbar, deshalb halte er die Lösung mit den zusätzlichen Kameras für akzeptabel und verhältnismässig.

«Wichtig ist, dass die Verordnung zeitlich auf sechs Monate begrenzt ist die neu installierten Kameras danach wieder entfernt werden müssen», sagt Thür. Er begrüsst auch, dass laut der Verordnung klar signalisiert werden müsse, welche Kameras die Polizei zur Überwachung des öffentlichen Raumes einsetzt.

Warum ermächtigt die Aargauer Regierung die Polizei zur Echtzeit-Überwachung? Samuel Helbling, Mediensprecher von Urs Hofmann im Departement Volkswirtschaft und Inneres, sagt: «Der Regierungsrat hat auch gesehen, dass die Distanzregeln häufig nicht eingehalten werden.» Mit der Überwachung in Echtzeit habe die Polizei ein effektives Mittel, um zu überprüfen, ob sich die Leute an bestimmten Orten an die Abstandsregeln des Bundesrats halten. Er spricht von einer niederschwelligen Massnahme: «Wir wollen nicht von vornherein Parks und Anlagen schliessen.» Angesprochen auf den Eingriff in die Privatsphäre der Aargauerinnen und Aargauer sagt Helbling: «Die Kameras werden nur in Ausnahmefällen und nur an Hotspots eingesetzt, wo sich die Leute oft nicht an die Distanzregeln halten.» Das seien etwa Skater und Sportanlagen sowie Parks. Man werde weitgehend jene Kameras einsetzen, die bereits installiert sind.

 

Wer wird neuer Stadtrat – AZ

Nach Rücktritt: Wer folgt auf Sandra Kohler? — Die potenziellen Kandidaten im Überblick

Die Badener Parteien halten sich noch bedeckt, doch in der Stadt dreht sich schon das Kandidatenkarussell. Das Badener Tagblatt hat sich erste Gedanken gemacht, wer Potenzial hätte, Kohlers Nachfolge anzutreten. Die möglichen Kandidatinnen und Kandidaten finden Sie in der Bildergalerie oben.

Es war ein kurzes Abenteuer. Seit Mittwoch wissen die Badenerinnen und Badener, dass das politische Gastspiel ihrer parteilosen Stadträtin Sandra Kohler nach gut zwei Jahren endet. Die Vakanz stellt die Stadtpolitik vor grosse Herausforderungen – nicht nur finanziell, weil bei den meisten Stadtparteien dieses Jahr kein Wahlkampfbudget vorgesehen war.

So oder so: Die Wahl im Juni – oder der zweite Urnengang im September – dürfte wieder Klarheit bringen, ob Baden einen linken oder einen bürgerlichen Stadtrat hat. Das war bisher mit zweimal CVP, einmal SP, einmal Team, einmal FDP und zwei Parteilosen nicht immer klar. Auch für die Abteilung Planung und Bau ist es nicht unerheblich, wer das wichtige Ressort übernimmt.

Energiegesetz kommt vors Volk AZ

Jetzt entscheidet das Aargauer Volk über das verschärfte Energiegesetz

Das Gesetz bringe nur Bürokratie und Bevormundung, sagte ein SVP-Sprecher. Daher ergriff die Fraktion erfolgreich das sogenannte Behördenreferendum. Sie erreichte, dass das Volk über die Vorlage abstimmen kann. Wie die SVP sprach sich die GLP gegen das Gesetz aus. Die GLP bemängelte, dass Ölheizungen nicht verboten werden.

FDP und CVP stellten sich hinter das Gesetz. Die Vorgaben seien wirtschaftlich tragbar, hielt die FDP-Sprecherin fest. Das Gesetz sei pragmatisch und mehrheitsfähig, sagte der CVP-Sprecher.

Auf die Chancen der neuen Vorgaben im Energiegesetz wies der SP-Sprecher hin. Daher stimme man zu. Es handle sich um einen «Zwischenschritt in die richtige Richtung». Die Grünen stellten sich nach eigenen Angaben «zähneknirschend» hinter das Gesetz. Auch EVP-BDP stimmte zu.

Kein Verbot von Ölheizungen

Das Energiegesetz sieht zahlreiche Vorgaben für Eigentümer von Liegenschaften vor. So sollen Elektroboiler in Wohnbauten bis in 15 Jahren durch bessere Anlagen ersetzt oder ergänzt werden.

Im Gesetz steht auch, dass Neubauten mit einer Anlage zur Elektrizitätserzeugung (wie eine Solaranlage) errichtet werden sollen, um den eigenen Energiebedarf teilweise selbst decken zu können. Der Hauseigentümer kann sich stattdessen an einer entsprechenden Anlage im Aargau beteiligen.

Die SVP scheiterte mit ihrem Antrag, diese Bestimmung zur Eigenstromerzeugung ersatzlos aus dem Energiegesetz zu streichen. Der Antrag wurde mit 87 zu 44 Stimmen abgelehnt. Die Vorschrift sei ein Riesenzwang und eine Bevormundung, hielt die SVP fest.

Zulässig bleiben Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen. Es muss jedoch der Nachweis erbracht werden, dass keine Anlage mit geringem CO2-Ausstoss zur Verfügung steht, die auch wirtschaftlich tragbar ist. Das Parlament lehnte mit 81 zu 49 Stimmen den GLP-Antrag für ein Verbot von Ölheizungen bis in 20 Jahren ab.

Bau- und Energiedirektor Stephan Attiger (FDP) sagte im Parlament: «Wir sind auf Kurs. Wenn wir das bleiben wollen, müssen wir das Gesetz anpassen.» Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet bleiben. Die Vorlage des Regierungsrats sei pragmatisch und werde in der Volksabstimmung Bestand haben. Die vorgeschlagenen Massnahmen seien für die Gebäudeeigentümer verkraftbar.

Das Tram Baden muss weiter gedacht werden – AZ

Soll die Limmattalbahn bis nach Baden fortgeführt werden? Ja, aber die Frage ist wie

Die Aargauer Parteien haben im Rahmen der Vernehmlassung Stellungnahmen zur Limmattalbahn abgeben. Über die Art und Weise der Fortführung sind sie geteilter Meinung.

Die Limmattalbahn, die derzeit von Zürich-Altstetten bis Killwangen-Spreitenbach gebaut wird, soll über Neuenhof und Wettingen bis nach Baden verlängert werden. Das schlug die Aargauer Regierung im Herbst vor.

Dies soll vorerst auf Stufe Zwischenergebnis in den kantonalen Richtplan eingetragen werden. Die Kosten für die Fortführung: 465 Millionen Franken. Nun konnten Parteien und die Region zu den Vorschlägen Stellung nehmen – das taten sie. Vorläufige Quintessenz ist, dass sie die Fortführung grundsätzlich gutheissen. Aber wie? Da sind die Meinungen geteilt.

Der grosse Streitpunkt: Die Badener Hochbrücke

Die Regierung will die Hochbrücke für den öffentlichen Verkehr reservieren, wenn die Limmattalbahn gebaut wird, und für den Individualverkehr weiter oben eine zusätzliche Brücke bauen. Die SVP stimmt dem Bahnbau grundsätzlich zu.

Die Kapazität müsse ausgebaut werden, schreibt Fraktionschefin Desirée Stutz. Gegen die Schliessung der Hochbrücke für den Privatverkehr wehre man sich aber vehement.

Sehr für die Fortführung der Bahn ist die SP. Sie betont aber, es gehe primär nicht darum, einer extrapolierten Bevölkerungsentwicklung Vorschub zu leisten, «sondern die heutige Mobilität intelligent umzubauen», so Parteisekretär Sascha Antenen. Die SP will eine «Verkehrswende im Limmattal».

Die FDP stimmt in den zustimmenden Chor zum Weiterbau ein, fügt aber mahnend an, «die Kosten-Nutzen-Frage – insbesondere zwischen Neuenhof und Wettingen», sei noch zu klären. Voraussetzung sei der vorgesehene Neubau einer zusätzlichen Brücke für den motorisierten Individualverkehr.

Die CVP Aargau begrüsst das Vorhaben laut Grossrat Hans-Ruedi Hottiger ebenfalls. Die Bahn soll über die Hochbrücke in Baden führen, aber, so Hottiger: «Die CVP erachtet den Bau einer neuen Limmat-Brücke für den Individualverkehr als ungeeignet. Dafür sollte zuerst eine Nutzung der bestehenden Hochbrücke für den Individualverkehr intensiv geprüft werden.»

Für die Grünen macht Grossrat Hansjörg Wittwer das Ja zur Weiterführung klar, «im Gegenzug soll aber der Langsamverkehr intensiv gefördert und Bike to Work mit gut ausgebauten Radrouten ermöglicht werden», fordert der Grünen-Grossrat.

Die GLP denkt schon weit über Baden hinaus

Bereits über Baden hinaus denken die Grünliberalen. Grossrat Gian von Planta schreibt, aufgrund der hohen Transportkapazität sei «zwingend» eine Weiterführung über den Schulhausplatz zum Bahnhof Baden weiter nach Siggenthal und vom Schulhausplatz nach Dättwil und Fislisbach als Vororientierung im Richtplan festzuhalten».

Einverstanden mit den Regierungsplänen ist die BDP. Grossrat Michael Notter fordert aber namens der Partei eine vertiefte Prüfung der Linienführung. Auch die BDP will eine weitere Fortführung prüfen – Richtung Rohrdorferberg sowie Richtung Brugg.

Zwar begrüsst auch der TCS Aargau den Weiterbau, aber Präsident Thierry Burkart befürchtet, die Linienführung dürfte den Güter- und Individualverkehr in verschiedenen Gebieten einschränken. Das sei nicht hinnehmbar. Es dürfe nicht zu Lasten der Strassenkapazität gehen.

Der VCS begrüsst die Weiterführung klar, so Präsident Jürg Caflisch. Denkbar sei gar eine Fortführung mit Ästen zum Rohrdorferberg und ins Siggenthal. Die wichtigste Massnahme sei die konsequente Priorisierung des öffentlichen Verkehrs.

700 Unterschriften gegen die Pläne des Kantons

Die Stellungnahmen von zwei hauptbetroffenen Gemeinden, Baden und Neuenhof, werden erst heute Dienstag publik. Die des Gemeinderats Wettingen liegt schon vor. Er sieht die Bahn als Chance. Die historisch gewachsene Siedlungsstruktur sei aber zu respektieren. Er verlangt eine «zügige Vertiefungsstudie zur Trasseeführung».

Vor Ort gibt es auch laute Kritik. So sammelten Gegner vorab in Neuenhof, aber auch in Wettingen, 700 Unterschriften. Sie wollen von der Gemeinde mehr einbezogen werden und kritisieren, die Bahn brauche zuviel Platz. Zudem gebe es für das neue Teilstück bis Baden schlicht keinen Bedarf.

Rolle der Verteilnetzbetreiber bei der Energiewende – Podium DSV

Podium mit Roger Nordmann, SP Nationalrat und Fraktionspräsident, Benoît Revaz, Direktor des Bundesamtes für Energie und Renato Tami, Chef der Regulierungsbehörde Elcom

 

Im Podiumsgespräch umschrieb DSV-Vorstandsmitglied Gian von Planta die vielfältigen, teilweise verwirrenden Erwartungen, denen sich die Verteilnetzbetreiber heute ausgesetzt sähen, und forderte Politik und Behörden auf, die Branche im Gesetzgebungsprozess früher und stärker einzubinden. BFE-Direktor Benoît Revaz äusserte Verständnis, dass die derzeit hohe Regulierungsdichte eine Herausforderung darstellen könne und appellierte gleichzeitig an die VNB, sich in die Diskussionen einzubringen, aber auch, mutig zu sein und die neuen Möglichkeiten zu nutzen. Auch Roger Nordmann wies darauf hin, dass der Markt zu immer neuen Regulierungen führe, weil einige Marktteilnehmer zu sehr nach der Maxime «Wen kann ich noch melken?» agierten. Renato Tami ortete in der Frage nach dem Marktmodell der Zukunft die entscheidende Her-ausforderung, da das heute gültige Ausspeiseprinzip aufgrund der neuen Entwicklungen obsolet werden könnte. Dabei sei jedoch in erster Linie die Situation der grossen, im internationalen Wettbewerb stehenden Energieproduzenten zu berücksichtigen, da diese letztlich die Versorgungssicherheit gewährleisteten während die auf Netzebene 7 tätigen VNB dankdes WACC von gewissen Sicherheiten profitieren könnten. Auf jeden Fall habe das künftige Marktdesign nach Ansicht vonRenato Tami klare Investitionsanreize zu schaffen. Die Frage der vollständigen Marktöffnung, so Renato Tami weiter, sei vor diesem Hintergrund somit nicht entscheidend. Benoît Revaz wiederum anerkannte zwar die Emotionalität des Themas, wies jedoch darauf hin, dass schon heute fünf Sechstel der Energie auf dem Markt beschafft würden und die Konsequenzen einer freien Wahl für die Endkunden marginal seien. Gian von Planta wiederum vertrat die Haltung des DSV, dass vor der voll-ständigen Strommarktliberalisierung grundlegende Korrekturen an der Gesetzesvorlage anzubringen seien wie etwa der Verzicht auf eine regulierte Grundversorgung.

IT Zusammenarbeit Baden Aarau -AZ

«Entscheid war falsch»: Badener Einwohnerrat will Verbund bei Informatik wieder beenden

Seit diesem Jahr sind die IT-Abteilungen unter einem Dach – doch ein Einwohnerrat will den Deal wieder rückgängig machen.

Badens Stadtammann Markus Schneider sprach von einer «visionären Vorlage», und sein Aarauer Amtskollege Hanspeter Hilfiker sagte: «Es soll auch in anderen Bereichen eine Zusammenarbeit mit Baden geprüft werden.» Im August 2018 beschlossen die beiden grössten Aargauer Städte Baden und Aarau, ihre Informatikabteilungen zusammenzulegen, unter anderem mit dem Ziel, Kosten zu sparen.

Seit Anfang Jahr ist die gemeinsame Abteilung Tatsache, die Büroräumlichkeiten befinden sich in Aarau. Doch aus Baden wird bereits nach wenigen Monaten der Zusammenarbeit die Forderung laut, der Deal müsse wieder rückgängig gemacht werden. Gian von Planta, Einwohnerrat der GLP, schreibt in seiner Anfrage: «Kann sich der Stadtrat aufgrund der gemachten Erfahrungen vorstellen, den umstrittenen Entscheid noch einmal zu hinterfragen?»

Der Hinweis auf die «gemachten Erfahrungen» bezieht sich auf den Start der neuen Organisation, der wenig verheissungsvoll verlief: Sowohl der Chef als auch sein Stellvertreter sind bereits nicht mehr an Bord. Das Arbeitsverhältnis mit dem Leiter der gemeinsamen Abteilung sei in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst worden, aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Zusammenarbeit, teilte die Stadt Baden Mitte August mit.

Fast zeitgleich wurde bekannt, dass auch sein Stellvertreter kündigte; dieser habe seine Rolle im gemeinsamen Konstrukt nicht gefunden, erklärte Aaraus Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker. Seit dem 2. September hat die Firma BSG aus St. Gallen interimistisch die Leitung der Informatikabteilung übernommen.

Von Planta sagt: «Ich bin nach wie vor überzeugt, dass der Entscheid falsch war, die Abteilungen zusammenzulegen. Die aktuellen Entwicklungen scheinen das zu bestätigen und ich würde mir wünschen, dass der Stadtrat den Mut aufbringt, hier nochmals über die Bücher zu gehen. Ich plädiere dafür, dass der Deal rückgängig gemacht wird und Baden eine lokale Lösung mit einer Nachbargemeinde anstrebt.»

Der Einwohnerrat der Grünliberalen will mit seiner Anfrage ausserdem erfahren, wie hoch die Zusatzkosten für die Stadt Baden aufgrund der Personalwechsel und der Interimslösung ausfallen werden. Und er möchte Klarheit zur Frage, «welches die organisatorischen und kulturellen Gründe für die beiden Kündigungen sind». Und: «Wäre es für den Stadtrat nicht attraktiver, wenn diese Stellen in der Region Baden bleiben würden, sei dies in einem öffentlich-rechtlichen Gebilde oder in Form einer Auslagerung an einen privaten Anbieter?»

Von Planta erinnert daran, dass der Badener Einwohnerrat einer Zusammenlegung der Abteilung mit Aaraus Informatikabteilung im August 2018 nur sehr knapp mit 23 zu 20 Stimmen zustimmte. «Das Ja kam zustande, weil vereinbart wurde, dass die Einsparungen in der laufenden Legislatur 15 Prozent betragen sollen.» Nun will er vom Stadtrat wissen, wann die geplanten Einsparungen von 15 Prozent realisiert werden können.

Bei linken Badener Ratsmitgliedern war die Zusammenarbeit auf Begeisterung gestossen: «Es wird ein Kompetenzzentrum entstehen mit unglaublichen Ressourcen.» Gänzlich unumstritten war die Zusammenlegung in Aarau, wo der Entscheid einstimmig zustande kam.

Städte in Transformation – CO2-freie Wärmeversorgung – AZ

Die neue Saison der Energie-Apéros Aargau hat begonnen und wurde am Donnerstag in Lenzburg von Beatrice Taubert, Koordinatorin Energiestadt Lenzburg, eröffnet. Das Thema „Städte in Transformation – Wärme und Kälte CO2-frei“ lockte rund 70 Gäste in den Gemeindesaal am Metzgplatz. Neben den Aktivitäten der Stadt Zürich, die Jonas Fricker präsentierte, informierte Gian von Planta über die Klimastrategie der SWL Energie AG.

Die 2000 Watt Gesellschaft existiert

Der Projektleiter Energiestrategie der Stadt Zürich, Jonas Fricker, ging eloquent auf die Herausforderungen ein, auf die sich das Volk mit dem „Ja“ zur 2000 Watt-Gesellschaft im Jahr 2008 eingelassen hatte. Eine Siedlungsstrategie mit Qualität, gehört in Zürich neben den Themen Mobilität, dem Gebäudepark, Ökostrom und der Ernährung zu den fünf Hauptstossrichtungen. Zu diesen wurden 57 Massnahmen definiert, wie beispielweise neue Wohnformen, Elektrizität aus Holz, nachhaltige Kantinen-Menüs und ein Umdenken bei Finanzanlagen. „Zürich ist mit der CO2 Reduktion auf Kurs“, sagt Fricker. „Wichtig sei jedoch“, erklärte er weiter, dass „die Stadt als Vorbild vorangeht und zeigt, dass sie es mit den Zielen ernst meint“.

Und wo steht Lenzburg?
Gian von Planta, Leiter Anlagen und Netze der SWL Energie AG, präsentierte den Energierichtplan und zeigte auf, was die SWL bezüglich CO2-neutraler Wärmeerzeugung heute schon macht und was noch zu tun ist. Der Energieplan zeigt auf, wo auf welche Weise für Wärme gesorgt wird: Fernwärme für die dicht bebauten Neubaugebiete im Lenz und Esterli Flöösch sowie Umbau der Heizung in 300 Altstadtwohnungen. In den übrigen Wohngebieten kommen Luft-Wasser und Sole-Wasser Wärmepumpen sowie Biogas zum Zug. Ziel ist es bis 2050 fünfzig Prozent (von 107 GWh) auf erneuerbares Heizgas umzustellen.

Heute sind es die beiden Biogasanlagen ARA Langmatt und Häfeli, aus denen das Gas stammt. Fest steht, dass ohne synthetisches erneuerbares Gas die Gasversorgung bis 2050 nicht vollständig aus lokalen, erneuerbaren Quellen kommen wird. Die Power-to-Gas (PtG) Limeco Anlage und das PtG-Projekt Nordur in Island sollen hier unterstützen.

Veränderungen stehen an
Es bleibt die Winterstromproblematik. Hier können PtG-Anlagen oder ein Ausbau der Pumpspeicherwerke zum Zug kommen. Für Gian von Planta ist klar, dass es einer weitsichtigen Regulierung mit Fokus auf Treibhausgasemissionen und Versorgungssicherheit benötigt sowie richtiger Preissignale, damit für jede Anwendung die optimale Lösung, zu jeder Zeit und an jedem Ort gewählt wird. Technisch sei vieles möglich, die Frage ist, zu welchem Preis. „Und“, so Gian von Planta, „für die SWL Energie AG wird sich sehr viel verändern.“

Beim anschliessenden Apéro wurde rege weiterdiskutiert und die Referenten mit Fragen bombadiert.

Baden soll Casino Aktion verkaufen – AZ

GLP-Politiker fordert: Die Stadt soll ihre Casino-Aktien verkaufen

Fraktionspräsident Gian von Planta bezeichnet die Mehrheitsbeteiligung der Stadt an der Spielbank als nicht mehr zeitgemäss.

Nach 2016 stellt erneut ein Politiker die Mehrheitsbeteiligung der Stadt Baden am Grand Casino infrage.

Gian von Planta, Fraktionspräsident der GLP, fordert den Stadtrat mit einem Postulat dazu auf, den Verkaufswert der Anteile (50,006 Prozent) von einer externen Firma prüfen zu lassen und eine Veräusserung der Aktien in Betracht zu ziehen.

«Dass die Stadt eine Mehrheitsbeteiligung an einer Gesellschaft hält, die im In- und Ausland Casinos betreibt, ist nicht mehr zeitgemäss», findet von Planta. Die Stadtcasino Baden-Gruppe ist auch mit je 25 Prozent an drei Casinos im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt vertreten.

Von Planta nennt weitere Gründe für einen Verkauf: «Aufgrund der guten Geschäftsaussichten, der aktuellen Zinssituation, welche die Dividendentitel sehr hoch bewertet, und dem Erhalt der Lizenz für Online-Casinos scheint der richtige Moment für eine Veräusserung gekommen zu sein.» Nicht zuletzt würde ein Aktienverkauf auch die aktuell hohe Verschuldung der Stadt erheblich verkleinern.

Wert von 42 Millionen Franken?

Der Finanzpolitiker, der sich letzten Herbst unter anderem gegen eine Steuererhöhung ausgesprochen hatte, rechnet im Postulat vor, wie viel der Verkaufswert betragen könnte: «Der ausserbörsliche Kurs beträgt rund 600 Franken pro Aktie, womit die städtische Beteiligung aktuell einen Wert von 30 Millionen Franken hätte.»

Zusätzlich der Dividendenrendite könnte der Beteiligungswert rund 42 Millionen Franken betragen, vermutet von Planta.

Vor drei Jahren war es ein Sozialdemokrat, der forderte, die Stadt solle ihre Casino-Anteile verkaufen. Einwohnerrat Markus Widmer wies auf die Risiken hin und darauf, dass die jährliche Dividende des Casinos «unmoralisch» erwirtschaftet sei, mit Glücksspiel.

Und dieses verursache bekanntlich hohe Sozialkosten wegen Spielsucht und Geldknappheit. Sein Postulat erhielt im Einwohnerrat jedoch unter anderem aufgrund der jährlichen Rendite von umgerechnet rund 1 bis 2 Steuerprozenten keine Mehrheit.

Würden Arbeitsplätze verloren gehen?

Der Stadtrat vertrat die Auffassung, dass die Beteiligung zwar kein direktes öffentliches Interesse verfolgt, aber durchaus rechtens und gerechtfertigt sei. Dies beispielsweise, weil das Stadtcasino zurzeit in Baden 350 Mitarbeiter beschäftige, darunter viele in der Stadt wohnhafte Steuerzahler.

Mit der Mehrheitsbeteiligung könne die Stadt auf die Entwicklung dieser Arbeitsplätze Einfluss nehmen. Darüber hinaus investiere das Stadtcasino jährlich umfangreiche Mittel im Bereich Sponsoring und Kultur. Bei einem Verkauf wären diese Beiträge gefährdet.

Detlef Brose, CEO des Grand Casino, argumentiert ähnlich. Die Eigentümerstrategie des Hauptaktionärs sei zwar nicht Sache der Geschäftsleitung oder des Verwaltungsrates der Stadtcasino Baden AG

Sollte eine neue Hauptaktionärin das Unternehmen ausschliesslich gewinnorientiert führen, würde dies voraussichtlich zu Nachteilen bei den Arbeitsplätzen, den Sponsoringaktivitäten und vor allem bei den Chancen der Neukonzessionierung ab 2023 führen, sagt Brose. Die Konzessionen aller 21 Schweizer Casinos laufen noch bis Ende 2024, so Brose.

Klimawandel: Diese vier Forderungen soll Baden umsetzen – AZ

Grüne, Grünliberale, Team Baden und SP haben gemeinsam vier Postulate eingereicht, die den Badener Stadtrat auffordern, im Energie- und Klimabereich aktiver zu werden. Das sind die konkreten Vorschläge.

Der Badener Stadtammann Markus Schneider (CVP) hat sich als Befürworter von autofreien Sonntagen zu erkennen gegeben. «Wenn wir uns für das Klima einsetzen wollen, müssen wir ein Zeichen setzen», sagte er. «Mir ist bewusst, dass man prüfen muss, wie das rechtlich durchgesetzt werden kann. Aber wir könnten als Stadt Baden versuchen, unsere Bevölkerung dazu aufzurufen, an gewissen Sonntagen auf das Fahrzeug zu verzichten.» Die Einführung von autofreien Sonntagen könnte er sich sehr gut vorstellen, sagte er weiter.

Damit macht sich Markus Schneider für ein jahrealtes Anliegen der Grünen stark – zur Überraschung von Stefan Häusermann, Co-Präsident der Grünen Baden. «Offen gesagt, habe ich den Eindruck, dass er auf den derzeit erfolgversprechenden grünen Zug aufspringt, so wie es derzeit viele andere Parteien auch tun. Es gibt diverse Politiker, die sich angesichts der aktuellen Klimadebatte Goodwill verschaffen möchten. Wenn sich der Stadtammann ernsthaft für das Klima einsetzen will, gäbe es in Baden genügend weitere Ideen», so Häusermann. «Baden verfügt über ein hervorragendes Energieleitbild, das aber leider nicht genügend umgesetzt wird.»

Grüne, Grünliberale, Team Baden und SP haben gemeinsam vier Postulate eingereicht, die den Stadtrat auffordern, im Energie- und Klimabereich eine aktivere Rolle einzunehmen. Die konkreten Vorschläge:

  • Die öffentlichen Gebäude der Stadt wie etwa die Ruine Stein oder der Stadtturm sollen zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens nicht beleuchtet werden, fordert Corinne Schmidlin (Grüne). Auch Schaufenster- und Reklamebeleuchtung soll in diesem Zeitraum ausgeschaltet werden. Zudem soll die SIA-Norm 491 zur Vermeidung unnötiger Lichtemissionen im Aussenraum im Rahmen der anstehenden BNO-Revision als verbindliche Grundlage aufgenommen werden. «Neben der Senkung des Energieverbrauchs würde die Stadt mit den beiden Massnahmen auch etwas gegen die Lichtverschmutzung beitragen.» Künstliches Nachtlicht sei eine Ursache für das Insektensterben. Ausserdem beeinträchtige die Lichtverschmutzung die Orientierung der Zugvögel.
  • Das Postulat von Gian von Planta (GLP) zielt darauf ab, dass die Regionalwerke künftig allen Kunden ausschliesslich erneuerbaren Strom verkaufen. Der Stadtrat soll prüfen, wie die Statuten der Regionalwerke entsprechend angepasst werden können. «Für die Stadt Baden als stolze Trägerin des Energiestadtlabels Gold und Eigentümerin der Regionalwerke sollte eine zu hundert Prozent erneuerbare Stromversorgung eine Selbstverständlichkeit sein», argumentiert von Planta. «Die Klimaerwärmung schreitet voran, und es braucht auf allen Ebenen Massnahmen, um diese zu beschränken.»
  • Martin Groves (SP) verlangt mit seinem Vorstoss, dass der Ankaufspreis für Strom, der von kleinen und mittleren Photovoltaik-Anlagen produziert und ins Netz der Regionalwerke gespeist wird, besser vergütet wird als bisher. Auf diese Weise sollen Hauseigentümer dazu motiviert werden, Solarstrom zu produzieren. Aktuell sei die Situation so, dass eine kleine Photovoltaik-Anlage, deren Produktion überwiegend in der Liegenschaft verbraucht werde, sich in wenigen Jahren zurückzahle. Eine grosse Anlage hingegen, deren Produktion überwiegend ins Netz eingespeist werde, rentiere in ihrer Lebzeit nicht.
  • Auch das Postulat von Benjamin Steiner (Team) fordert eine Statutenänderung der Regionalwerke. Der Anteil von Biogas soll für alle Heizgaskunden als Standardprodukt mindestens 20 Prozent betragen. Biogas sei im Gegensatz zu konventionellem Erdgas weitgehend CO2-neutral, und es fördere die regionale Wertschöpfung.

Die vier Einwohnerräte schreiben in einer gemeinsamen Mitteilung, die Stadt Baden habe sich ein umfangreiches Energiekonzept auferlegt und sei Mitglied beim Klimabündnis Schweiz und Europa. Die Grundlagen für ein engagiertes Vorgehen zur Erreichung der notwendigen Ziele im Energie- und Klimabereich wären vorhanden; davon sei in der Stadt Baden derzeit jedoch wenig spürbar.

Vier Postulate fürs Klima – RS

Aufsteiger und Absteiger des Jahres 2018 – AZ

Das sind die Aargauer Aufsteiger des Jahres – und die Absteiger

Für wen war das ausklingende Jahr ein besonders gutes, für wen eines zum Vergessen? Wir haben aus verschiedenen Kategorien ein paar naheliegende und auch ein paar überraschende Vorschläge zusammengestellt.

Lokalpolitik

▲ Gian von Planta

Der Fraktionspräsident der Badener GLP kämpfte an vorderster Front gegen höhere Steuern, zusammen mit seiner Partei und der FDP. Mit Erfolg: Trotz Ja-Parole von Stadtrat, Rot-Grün, CVP und SVP lehnte das Badener Stimmvolk eine Steuererhöhung ab. Damit ist Gian von Planta, der sich einst erfolgreich gegen ein öffentlich finanziertes Zürcher Hardturm-Stadion wehrte, definitiv in Baden angekommen.