Verlängerung des Trams nach Baden zwingend – AZ
Für Grossrat Gian von Planta ist die Verlängerung des Trams von Killwangen bis Baden zwingend. Aber es werde Einschränkungen für Autos geben.
Eine Verlängerung der Limmattalbahn von Killwangen nach Baden müsse unbedingt verhindert werden: Diese Forderung stellt die IG Limmatmobil. Sie hat eine Plakatkampagne lanciert, mit welcher sie das Tramprojekt «beerdigen» will. Der Präsident der Gruppierung, Christoph Meier (GLP) aus Würenlos, ist überzeugt: «Die Limmattalbahn würde mehr Probleme verursachen, als sie löst.»
Verärgert über die Aussagen Christoph Meiers ist sein Parteikollege Gian von Planta, GLP-Grossrat aus Baden. «Ich rege mich gerade sehr über die Aktivitäten der IG Limmatmobil auf», schreibt er. «Wenn wir die Mobilität ausbauen wollen, führt kein Weg am Tram vorbei.»
Ein Tramtrassee brauche weniger Platz als ein Bustrassee und biete dabei deutlich mehr Kapazität und einen höheren Komfort. «Überall dort, wo ein neues Tram, auch gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung, gebaut wurde, will schon nach wenigen Jahren niemand mehr darauf verzichten», so Gian von Planta.
Tatsächlich könne es beim Bau einer Tramlinie zu Einschränkungen für den motorisierten Individualverkehr kommen, denn Platz sei in besiedelten Gebieten Mangelware. «Lösungen bei der Badener Hochbrücke oder beim Schlossbergtunnel werden wohl nicht ohne Einschränkungen möglich sein», sagt von Planta. «Dafür erhöhen wir aber die Gesamtmobilität, und dies erst noch umweltfreundlich.»
Nicht verstehen kann er, dass die IG Limmatmobil mitten im Abstimmungskampf um den Autobahnausbau Werbung gegen die Weiterführung der Limmattalbahn nach Baden mache. «Gerade eine Limmattalbahn wäre ein wichtiges Element, um den Druck von den Autobahnen zu nehmen und das Stauproblem nicht weiter wachsen zu lassen.»
Auch die Kosten müsse man relativieren. 460 Millionen Franken seien nicht zu viel für die Limmattalbahn. Das Projekt für die Entflechtung des Autoverkehrs in Suhr beispielsweise, «das lediglich zu mehr Autoverkehr, mehr Zersiedelung und mehr Stau führt», koste 366 Millionen Franken.
«Natürlich brauchen wir die Limmattalbahn nicht, um von Baden nach Dietikon oder Zürich zu fahren», erklärt von Planta. Auch in Zürich fahre niemand mit dem Tram vom Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Oerlikon, und trotzdem gebe es drei Tramlinien auf dieser Strecke. Das Tram bediene ausgehend von ÖV-Drehscheiben wie Bahnhöfen die wichtigsten Achsen und sorge für genügend Kapazität.
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