Limmattalbahn-Projekt wird nicht beerdigt

Die Verlängerung des Trams von Killwangen nach Baden bleibt für die Zukunft eine Option. Dies hat die Behördendelegation entschieden. Die Gegner der Bahn kritisieren, die Innenentwicklung werde blockiert. GLP-Grossrat Gian von Planta hingegen spricht von einem richtigen Entscheid.

ine Verlängerung der Limmattalbahn von Killwangen bis nach Baden bleibt für die Zukunft eine Option: Dies hat die Behördendelegation des Gesamtverkehrskonzepts für die Region Baden entschieden. Konkret: Die Tramlinien werden vorerst zwar nicht bis nach Baden verlegt. Aber das könnte in Zukunft noch passieren, falls der Ausbau des restlichen ÖV-Netzes keine ausreichende Wirkung zeigen sollte. Darum werden die Trassees in den betroffenen Gemeinden, so beispielsweise in Wettingen, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten für ein Tram freigehalten.

Damit hat die IG Limmatmobil ihr grosses Ziel verfehlt: Die partei- und gemeindeübergreifende Gruppierung wollte unter anderem mit einer Plakataktion dafür sorgen, «die immer noch herumgeisternde Idee der Tramverlängerung zu beerdigen».

«Wir sind nicht glücklich, aber auch nicht überrascht über den Entscheid der Behördendelegation», sagt IG-Limmatmobil-Präsident Christoph Meier (GLP) aus Würenlos. «Immerhin wird nicht sofort drauflos gebaut», kommentiert er. Für die Entwicklung der Region Baden sei der Entscheid aber nicht gut. Denn weil ganze Strassenkorridore für allfällige Trassees auf Vorrat freigehalten werden, sei an diversen Orten die Innenentwicklung blockiert.

Das Hauptproblem der Limmattalbahn-Verlängerung wäre aus Sicht von Meier: «Das Tram löst das Mobilitätsproblem in der Region Baden nicht. Ausserdem wäre eine Verlängerung mit Kosten von 500 Millionen Franken sehr teuer.»

Gian von Planta, GLP-Grossrat.

Gian von Planta, GLP-Grossrat.

Bild: Dlovan Shaheri

Ganz anders ist die Stimmungslage bei Meiers Parteikollege Gian von Planta, Grossrat aus Baden. Er setzt sich seit Jahren für die Limmattalbahn ein. «Es ist wichtig und richtig, dass der Regierungsrat das Trassee für die Limmattalbahn sichert, denn die Limmattalbahn wird dereinst das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region Baden sein», kommentiert er.

«Es muss auch niemand Angst davor haben, dass der Regierungsrat den Entscheid für den Bau alleine fällen wird», sagt Gian von Planta. «Wenn das Projekt ausgearbeitet ist, kann das Volk demokratisch entscheiden.»

Er sei auch froh, dass der Regierungsrat die Gesamtinteressen der Region Baden und die Förderung eines starken öffentlichen Verkehrs höher gewichte als die Meinung einer einzelnen Interessengemeinschaft.

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